Ich wurde gebeten zu erklären, wie ich die Lernwörter einsetze.
Zur Erarbeitung der Wörter (Klärung der Bedeutung, für nicht muttersprachlich deutsche Kinder und Kinder, deren Wortschatz nicht voll vorhanden ist) benutze ich die Tafelkarten. Sie haben bei Nomen auch den passenden Artikelpunkt (blau = der, die = rot, das = grün, Mehrzahl die = gelb) Die Karten kommen an die Tafel/Magnettafel und bleiben da während der Woche.
Ich mag gerne, wenn die Kinder morgens, wenn die in die Klasse kommen, genau wissen was sie zu tun haben und relativ schnell Ruhe einkehrt. Dazu habe ich bestimmte Dinge eingeführt:
* Hausaufgaben-Briefkasten, wo jedes Kind seine Hausaufgaben selbständig ab dem ersten Tag rein gibt
* Lernwörter-Blatt (jeden Morgen wird das Lernwort einige Male geschrieben) Ich habe für die erste Klasse dreimal gewählt - in der vierten Klasse haben wir zuletzt 8 Wörter je 5 Mal geschrieben.
* Rechen- oder Lesefrühstück (A5 Heft oder Quart-Heft mit 5 bis 10 Rechenaufgaben zum laufenden Stoff bzw. 1 Sachaufgabe bzw. Aufgaben zum sinnerfassenden Lesen)
* zur Differenzierung für die Schnellen: Lesestoff (Zeitung, Buch, …)
Sobald entsprechend Dinge gelernt wurden, kommen während der Woche verschiedene Aufgaben dazu:
* Nomen in die Mehrzahl setzen
* im Wörterbuch suchen
* nach dem ABC ordnen
* Verben abwandeln (Personen aber auch Zeiten)
* Adjektive steigern bzw. Gegenteil suchen
* nach Wortarten ordnen
* Schüttelwörter
* Sätze bilden
usw.
Ein Blatt mit den Lernwörtern geht nach Hause bzw. wir schreiben die Lernwörter einmal ins HÜ-Heft und schreiben sie zu Hause auch mindestens dreimal. Je nach Klasse und Lernstand machen wir alle ein bis zwei Woche ein kleines Diktat.
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Petra (Donnerstag, 18 Juli 2019 12:15)
Danke für die Info!
Ich arbeite so ähnlich, interessiere mich aber immer wieder auch dafür, wie Kollegen arbeiten. Man entdeckt immer wieder neue Ideen.
LG
Petra
Dora (Donnerstag, 18 Juli 2019 22:00)
Großartig! Danke für die ausführliche Erklärung! Deine „Morgenarbeit“ gefällt mir echt total gut!! Vielen, vielen Dank für die Zeit, die du dir für uns Leser genommen hast �
Ida (Freitag, 19 Juli 2019)
Vielen lieben Dank für deinen Einblick und die tolle Erklärung. Mir fällt die "Morgenarbeit" zu organisieren sehr schwer. Daher kommen deine Denkanstöße und Ideen sehr gelegen und ich nutze die Ferien einmal um mir Gedanken darüber zu machen. Vermutlich kommen die neu erlernten Dinge, wie nach dem ABC ordnen, Schüttelwörter, Sätze bilden nicht alle immer dran - oder? Wissen die Kids dann welchen Tag was dran ist? - Das würde mich noch interessieren.
Das Rechenfrühstück finde ich auch sehr interessant. Schreibst du die zu berechnenden Aufgaben dort hinein oder schreiben die Kids das irgendwo ab?
Einen "Hausaufgaben" Briefkasten habe ich auch. Allerdings gebe ich den Kids immer vor, was ich abgegeben haben möchte, da wir manchesmal mit den Hausaufgaben direkt weiterarbeiten oder das Heft direkt benötigen, dann wäre es ja unsinnig es erst einzusammeln.
Vielen Dank für deinen Einblick :). Genieße die Ferien.
Susanne Mohr (Freitag, 19 Juli 2019 18:50)
Die entsprechenden Aufgaben liegen auf den Tischen oder stehen an der Tafel bzw. auf einem kleinen Tischchen darunter. So ist immer klar, was gemacht werden soll.
Rechenaufgaben schreibe ich je nach Komplexität vor / lasse abschreiben / klebe ein kleines Zettelchen ein
Ida (Samstag, 20 Juli 2019 10:30)
Dankeschön für deine schnelle Antwort :).
Birgit (Freitag, 24 Juli 2020 16:55)
Unterrichtsbeginn ist bei uns um 7.35 Uhr. Ich ersuche die Eltern immer, dass sie ihre Kinder um 7.20 bringen. Leider kommen viele von ihnen erst knapp vor dem Läuten. Da bleibt kaum Zeit fürs Hausübungsabgeben. Wie organisierst du das, bzw. welchen Zeitrahmen planst du für die Morgenarbeit ein? Oder machen die Schüler das in der 1. Stunde? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und danke für die vielen tollen Materialien und Tipps.
Susanne Mohr (Dienstag, 28 Juli 2020 07:33)
Ich habe einen Hausaufgabenbriefkasten in der Klasse - wenn die Kinder ins Klassenzimmer kommen, geben sie zuerst die Hausübungen ab, richten dann ihre Schulsachen her und beginnen mit der Arbeit, die auf dem Tisch liegt. Das können kleine Lese- oder Rechenaufgaben sein, oder auch die Lernwörter, in Coronazeiten mit gleitender Ankunft auch mehrere Aufgaben. Die Kinder erledigen das selbständig, so dass mir Zeit für allfälligen Papierkram, Geld einsammeln usw. bleibt. Spätestens nach 15 (30 Corona) Minuten der ersten Stunde beginnen wir dann mit der gemeinsamen Arbeit. Es ist utopisch zu glauben, dass alle Kinder immer alles erledigt haben. Deswegen gibt es auch ziemliche Unterschiede bei den Lesearbeiten (manche Kinder arbeiten am ersten Zusatzbüchlein, andere bereits am vierten....)
Hasan (Freitag, 11 November 2022 16:29)
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